CI war gestern – jetzt kommt Nativ Content! Und damit sind wir schon mittendrin in der Social-Media-Prognose 2023, die stark geprägt ist durch den Einfluss von TikTok. Welche Trends 2023 kommen und das Social-Media-Marketing nachhaltig beeinflussen können und welchen Einfluss sie auf den Content von Marken haben werden, habe ich für euch einmal zusammengefasst.
Gerade im Social-Media-Marketing braucht es aufgrund der Schnelllebigkeit Trendprognosen. Schließlich muss ich als Marke ständig am Puls der Zeit sein und mich fragen, welche Trends für mein Unternehmen relevant sind und nachhaltig Sinn machen. Auch in diesem Jahr absolut relevant ist das Thema KI. Zwar ist KI eigentlich schon seit Jahren in jeder Trendprognose genannt, doch mit Tools wie OpenAI und Co. wird das Thema in diesem Jahr richtig heiß gekocht.
In den vergangenen Wochen und Monaten war ich außerdem auf einigen Konferenzen und Events unterwegs und konnte mich viel mit Kolleg*innen austauschen. Das, und unser Daily Business mit unseren Kunden, haben außerdem noch zwei weitere extrem spannende Prognosen hervorgebracht.
Hier meine Prognosen für 2023 im Social-Media-Marketing:
Trend 1: Kreativ schlägt schön!
Content-Konsum auf TikTok ist in vielerlei Sicht anders, als man es von den bisherigen Plattformen gewohnt ist. Der Feed ist kaum durch die Inhalte der gefolgten Accounts gefüllt, sondern basiert auf dem persönlichen Themengeschmack jedes Nutzers.
Darüber hinaus haben die Nutzer auf TikTok einen eigenen Stil von Video-Content erfunden:
- die Videos sind extrem auf den Punkt gebracht
- sie haben eine ganz explizite Aussage
- und sie haben einen hohen Mehrwert, der häufig durch ein starkes Maß an Kreativität geprägt ist
Diese spezielle TikTok-Ästhetik findet sich mittlerweile auch auf anderen Plattformen wieder. Z. B. in Instagram Reels und YouTube Shorts. Die Hochwertigkeit der Inhalte, die sich auf die Machart bezieht, ist maximal sekundär.
Trend 2: Das Ende der Corporate Identity in Social Media!
Ich denke, dass die Rolle der Corporate Identity zurückgehen wird: Logos in Posts, Rahmen in Unternehmensfarben usw. haben schon bislang im Grunde nur Branding-Abteilungen interessiert. Sie waren das Ergebnis von Meetings, in denen Werbetreibende meinten: „Wenn ich schon 30 Sekunden vor der Tagesschau bezahle, soll man auch direkt wissen, dass es um mich geht – selbst, wenn dadurch die Überraschung durch den Spot verhindert wird.” Mit zunehmendem Wettbewerb um Aufmerksamkeit, ist es gar nicht so einfach, überhaupt aufzufallen.
Die schon erwähnte TikTok-Ästhetik ist bspw. sehr authentisch und wird als Nativ Content bezeichnet. Für den Nutzer sieht es aus, als ob der Inhalt auch von Nutzern gestaltet wurde. Eine Umsetzung mit den typischen Brandingelementen wird der Erwartung der Nutzer nicht standhalten. Spätestens also, wenn die Unternehmen um TikTok nicht mehr herumkommen, wird das CI-Schloss fallen.
Trend 3: Content-Produktion über künstliche Intelligenz!
Mein Kollege Christoph hat kürzlich die KI-Anwendung ChatGPT nach den Social-Media-Trends befragt – und siehe da: So manchen SEO-Text schlug der daraus entstandene Beitrag um Längen. Genauso lassen mit der App Lensa derzeit viele Menschen Gaming-Figuren von sich erstellen. Ich denke, dass diese Technologien ab 2023 verstärkt genutzt werden, um Texte, Bilder, Videos zu generieren – besonders auch für den E-Commerce.
Meiner Überzeugung nach wird sich parallel ein Gegentrend etablieren: Hochwertige Marken, die Verbrauchern zeigen möchten, warum sie mehr Geld wert sind, können dies über einzigartigen, von Menschen erzeugten Content tun. Die User*innen werden ihnen das Herausstechen aus dem AI-nerlei danken.