Snapchat hat mit der Einführung neuer Foto-Filter einen wahren Trend erkannt – jetzt steuert Facebook dagegen: mit user-generated Augmented-Reality-Filtern für Facebook und Instagram Stories. Primär richtet sich das Format an kreative Social-Media-Nutzer. Doch wie sich auch Marken diese neue Gestaltungsmöglichkeit zunutze machen können, erfahrt ihr hier.
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Seit Mitte August diesen Jahres steht die von Facebook entwickelte, kostenlose Software zur Erstellung von Augmented-Reality-Filtern „Spark AR Studio“ der Öffentlichkeit zur Verfügung. Damit kann – theoretisch – jeder seinen eigenen, benutzerdefinierten Effekt gestalten und auf Instagram und Facebook hochladen. Dank ausführlicher Tutorials und Schritt-für-Schritt Anleitungen auf der Spark-AR-Webseite soll das alles ohne Vorkenntnisse in Programmierung oder 3D-Design möglich sein.
Ein erster Blick auf das Programm verrät jedoch: Grundlagen in der 3D Gestaltung und ein logisches Verständnis helfen, um schnelle und gute Ergebnisse zu erzielen.
Von der Gestaltung bis zur Veröffentlichung: Die wichtigsten Facts
Die vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten, die AR-Filter eröffnen, lassen mein Designer-Herz höherschlagen:
Ob 3D-Elemente an das Gesicht ausgerichtet, Partikelsimulationen eingefügt, Farbfilter als Overlay genutzt, oder interaktive Filter erstellt werden…. solange sie den Gemeinschaftsstandards von Facebook und den Richtlinien von Spark AR und Frame Studio entsprechen, steht der eigenen Fantasie und der Veröffentlichung durch Facebook nichts im Wege.
Wer seinen Filter mithilfe von Spark AR auf dem Desktop erstellt hat und mit dem Ergebnis zufrieden ist, kann den Effekt auf dem Smartphone ausprobieren und auf Fehler hin testen. Um den fertigen Filter der ganzen Welt zu präsentieren, wird er auf die Plattform Spark AR Hub hochgeladen. Dort können verschiedene Spezifikationen festgelegt werden, wie zum Beispiel die Einordnung in eine der 13 Kategorien, mit denen Facebook Filter klassifiziert.
Enthält der Effekt Branded Content oder wird er von einem Business-Profil aus gepostet, muss dies mit dem Anklicken eines Kästchens bestätigt werden. Auch ein beispielhaftes Anwendungs-Video und ein Icon für die Vorschau dürfen nicht fehlen. Erst danach kann der Antrag auf Veröffentlichung eingereicht werden. Doch hier ist Geduld gefragt – denn die Freischaltung durch Facebook dauert in der Regel mindestens fünf Werktage.
Nach erfolgreicher Veröffentlichung zeigt Instagram den Followern die Filter an mehreren Stellen an: Zum einen in der neu eingeführten Effect-Gallery, die über die Instagram Kamera zu erreichen ist. Der User sieht dort die AR-Filter von den Accounts, denen er selbst folgt. Er kann aber auch nach Filtern innerhalb einer Kategorie suchen. Zum anderen sind die Effekte im Effect-Tab auf dem jeweiligen Profil für die Nutzer zu sehen.
Was habe ich als Business jetzt davon …
… mögen sich jetzt die ein oder anderen fragen. Doch was zunächst scheint, wie ein lustiges Accessoire für trendige Instagramer, bietet auch für Unternehmen einzigartige Anwendungsmöglichkeiten. Von Echtzeit-Produktplatzierungen bis hin zu ausgereiften Minigames: Branded Effects bieten den Nutzern einen exklusiven, interaktiven und spielerischen Umgang mit Marken.
Dadurch, dass der „Eigentümer“ des Effekts nicht identisch sein muss mit dem Account, auf dem der Effekt veröffentlicht wird, lassen sich auch wunderbar Kollaboration mit Influencern eingehen. So kann das Markenprofil den Effekt in Spark Hub weiterhin verwalten, und gleichzeitig von der Reichweite eines Influencer-Profils durch dessen Verbreitung profitieren.
Auch im Rahmen von Kampagnen, welche die Follower zur Produktion von eigenen Stories aufrufen, lässt sich der user-generated Content mithilfe von Branded Effects optimal visuell vereinheitlichen. Doch das sind nur wenige Beispiele dafür, was sich mit AR-Filtern auf Instagram alles umsetzen lässt.
Fakt ist, dass sich die Nutzererwartung zum individualisierten und interaktivem Content hin entwickelt. Die Zeit für einseitiges berieseln lassen ist vorbei: Junge User wollen aktiv am Markengeschehen teilhaben. Diesen Anforderungen kommen Branded-Effects entgegen. Sie verbinden Inhalt, Unterhaltungswert und Interaktion – und das auf dem weltweit meistgenutzten sozialen Netzwerk.